Aufbau holt sich den Titel

Meister in der Tischtennis-Oberliga nach überzeugendem 9:4 Sieg

 

Mit einer imponierenden Leistung krönte der SV Aufbau Altenburg eine hervorragende Saison und holte sich schon im zweiten Jahr ihrer Oberliga-Zugehörigkeit den Meistertitel. Dabei ließ es die Dramaturgie der Ligaansetzungen am vergangenen Sonntag, dem 07.04.2019, zu einem finalen Endspiel zwischen dem MSV Hettstedt und dem SV Aufbau Altenburg kommen. Durch einen klaren 9:0 Sieg ohne Satzverlust hatten sich die Aufbau-Jungs am Vortag gegen den SV Turbo Dessau den Spitzenplatz zurück erkämpft. Doch die Entscheidung musste im direkten Vergleich fallen. Nur der Sieger darf sich Meister der Oberliga-Mitte nennen, nur der Sieger ist erster Aufsteiger in die Regionalliga und ziert die „ersten Seiten “ in den Printmedien.

Das Finale war angerichtet und nahezu einhundert begeisterte Tischtennisfans beider Lager bildeten eine stimmungsvolle Kulisse in der Friesenhalle. Durch geänderte Doppelaufstellung versuchte sich Aufbau schon zu Beginn des Matches einen Vorteil zu sichern. Doch daraus wurde nichts. Wandachowicz/Mosslly mühten sich redlich, besaßen auch realistische Siegchancen, mussten letztlich den knappen 3:2 Sieg des besten Liga-Doppels Roß/Gerbig anerkennen. Auch das an Eins gesetzte Aufbau-Doppel Smirnov/Kibala tat sich schwer, lag gegen Pazdyka/Böhm schon 2:1 zurück, um die Hettstedter mit konzentrierter Leistung am Ende mit 3:2 zu besiegen. Wohlfahrt/Fehrle waren beim 1:3 gegen Sirokijs/Günther nicht chancenlos, konnten aber den 2:1 Rückstand nach der Doppelrunde nicht verhindern.

Doch dann begann Aufbau seinen Siegeszug in den Einzeln. Vor allem das obere Paarkreuz um Wandachowicz und Smirnov sann nach Revanche für deren magere 1:3 Ausbeute bei der Hinspiel-Niederlage in Hettstedt. Für Jacek Wandachowic, der vor Spielbeginn verabschiedet wurde und die nächste Saison ausgerechnet bei den Hettstedtern aufschlägt, eine zusätzliche Belastungsprobe. Als Sportsmann mit tadelloser Einstellung entledigte er sich jedoch dieser in souveräner Manier und siegte 3:1 gegen Sirokijs. Aleks Smirnov bestätigte seine glänzende Form der letzten Wochen, begeisterte mit ansatzlosen, platzierten Rückhand-Krachern und bezwang die Hettstedter Nummer1 Pazdyka mit 3:0. Auch Mosslly, in der gesamten Rückrunde ungeschlagen, setzte seine Siegesserie gegen Gerbig fort, den er 3:0 bezwang.

Kibala sorgte einmal mehr für die Zittereinlagen im Match. Nach überzeugendem 1. Satz gegen Roß schlichen sich Leichtfertigkeiten und Ungenauigkeiten ein, die zum prompten 1:2 Rückstand führten. Wie er diesen allerdings mit Kampf und Konzentration drehte, nötigte Respekt ab. Im unteren Paarkreuz liefert Wohlfahrt ein begeisterndes Spiel, brillierte phasenweise mit krachenden Rückhandschlägen und verlor im 5.Satz unglücklich gegen Günther. Mannschaftsführer Fehrle fehlte die nötige Konstanz, um seinen

Widerpart Böhme entscheidend zu beeindrucken.

Einem 5:4 Zwischenstand für Aufbau sollte eine weitere Galavorstellung der Altenburger Top 4 folgen. Selbst die Stehplätze wurden knapp, als sich Wandachowicz noch einmal mit rigorosem Angriffsspiel und ohne Satzverlust vom heimischen Publikum verabschiedete. Smirnov und der Hettstedter Sirokijs begeisterten mit starken Ballwechseln und einen verdienten 3:2 für Aufbau. Stets bescheiden und ruhig, doch an der Platte mit gnadenlosem Power-Tischtennis aufwartend, gab Mosslly anschließend einem gewiss nicht schlechten Roß beim 3:1 nicht die Spur einer Chance. Kibala war es dann vorbehalten, den berühmten Sack zu zubinden, als er 3:1 gegen Gerbig siegte.

Was folgte waren Jubelszenen, knallende Sektkorken und viel Beifall vom begeisternd mitgehenden Altenburger Publikum. Aufbau holt den Meistertitel, schafft den Aufstieg in die Regionalliga und bedankte sich mit einer bemerkenswerten Leistung bei allen Unterstützern des Vereins, den Sponsoren, Machern und der treuen Fangemeinde. Dass es in der kommenden Saison dann in der Altenburger Friesenhalle zum Aufeinandertreffen mit Bayern München kommt, wurde am Ende schmunzelnd bemerkt.

 

 

Michael Rüger