Spitzenspiel wird zum Wechselbad der Gefühle Am vergangenen Samstag standen sich in “Am kleinen Herrenberg“  in Erfurt die beiden diesjährigen Staffelfavoriten Aufbau Altenburg und Sponeta Erfurt gegenüber. Während es für Erfurt darum ging, den über die Saison entstandenen Punkterückstand auf die Altenburger wett zu machen, erhofften sich die Skatstädter mit einem Sieg beim Tabellennachbarn eine kleine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf. Für beide Mannschaften stand das Punktspiel im Vorhinein unter keinem guten Stern. Während auf Altenburger Seite Patrick Stein auf Grund einer schweren Augeninfektion erst einem Tag vor dem Punktspiel aus dem Krankenhaus entlassen und somit nur eingeschränkt spielen konnte, musste Erfurt auf Leitungsträger Kevin Meierhof verzichten, der sich auf der Hinfahrt zum Punktspiel bei einem Mopedunfall das Handgelenk gestaucht hatte. In den Eröffnungsdoppeln stellten die Altenburger zunächst taktisch auf, um früh in Führung zu gehen und die Hausherren unter Druck zu setzen. Dieser Plan ging auf, da sowohl Spitzendoppel Lev/Stein gegen Piekarek/Kerber (3:1), als auch Doppel Drei Voigt/Wohlfahrt gegen Franke/Faulwasser (3:0) souveräne Siege erzielten. Marth/Fehrle lieferten einem der besten Doppel der Liga – Carl/Strzakowski – einen guten Kampf, blieben am Ende aber erfolglos (1:3). Im oberen Paarkreuz konnten die Skatstädter den leichten Vorsprung halten, da der zum Saisonbeginn nach Altenburg gewechselte Marth den Erfurter Piekarek souverän mit 3:1 in die Schranken wies. Parallel konnte Lev Erfurts Spitzenspieler Strzakowski in den Entscheidungssatz zwingen, dort jedoch zu wenig eigene Akzente setzen (2:3). Im mittleren Paarkreuz warteten nun mit Carl der beste Spieler der vergangenen Saison und Franke eines der  aktuell größten Thüringer  Nachwuchstalente auf die Altenburger. Während Stein Carl nur kurzzeitig Paroli bieten konnte (1:3), hielt Voigt dem jugendlichen Ansturm dank einer Leistungssteigerung gegen Ende des Spiels stand (3:1). Im unteren Paarkreuz folgten zwei Schlüsselspiele. Während sich Fehrle nach 1:2 Rückstand noch deutlich steigern und somit einen ganz wichtigen Zähler gegen Keber (3:2) beisteuern konnte, hatte es Wohlfahrt mit dem starken Ersatzspieler Faulwasser zu tun. Lange Zeit sah es nach einem Sieg für Wohlfahrt und somit der möglichen Vorentscheidung für die Altenburger aus, Faulwasser behielt in den brenzligen Situationen aber den kühleren Kopf und entschied das Spiel am Ende noch für sich (2:3). Zwischenstand zur Halbzeit: 5:4 für Aufbau Altenburg. Nun folgte das ansehnlichste Spiel  Spiel des Tages zwischen den beiden Spitzenspielern Marth und Strzakowski. Marth konnte für die Altenburger mit 2:1 in Führung gehen, doch wie schon gegen Lev wusste sich Strzakowski gegen Matchende noch einmal zu steigern , entschied das Spiel erneut mit 3:2 für sich und avancierte mehr und mehr zum Matchwinner für Erfurt. Parallel fuhr Lev einen ganz sicheren Sieg gegen Piekarek ein (3:0) und hielt somit die Altenburger Führung in Takt. Im mittleren Paarkreuz standen sich in Folge mit Carl und Voigt die zwei einzigen ungeschlagenen Spieler im mittleren Paarkreuz der Thüringenliga gegenüber. Die Zuschauer bekamen ein erwartet packendes und emotionales Spiel zu sehen, was Voigt hauchdünn im Entscheidungssatz (3:2) gewann und somit die zwischenzeitliche 7:5 Führung herstellte. Anschließend wehrte sich Stein trotz eingeschränkter Sicht nach Kräften gegen Jugendspieler Franke, konnte den Anschluss aber nicht verhindern (1:3). Wohlfahrt rehabilitierte sich daraufhin mit einer äußerst souveränen Vorstellung  gegen Kerber (3:1) für seine Auftaktniederlage, brachte Altenburg mit 8:6 in Führung und sicherte den Skatstädtern somit das Unentschieden. Zwei Chancen blieben, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen, wobei die Altenburger in beiden Spielen als leichte Außenseiter an den Tisch gingen. Fehrle zeigt gegen Ersatzmann Faulwasser, der auf Grund seiner spielerischen Stärke jedoch keine Schwächung der Erfurter Mannschaft darstellt, eine beherzte Vorstellung, am Ende fehlten aber die letzten Prozente zum Sieg (1:3). Im Abschlussdoppel legten Lev/Stein gegen Carl/Strzakowski noch einmal alles in die Waagschale und erspielten sich in Satz Eins und Zwei jeweils eine 10:7 Satzführung, beide Sätze gingen trotzdem an die Hausherren. Als auch noch der dritte Satz knapp mit 9:11 verloren ging, war das Entscheidungsdoppel entschieden und das Unentschieden besiegelt. Auch wenn die Altenburger dem Sieg sicher etwas näher waren, war es leistungstechnisch trotzdem gerechtfertigt. Matchwinner war der Pole Strzakowski, der an vier von acht Punkten auf Erfurter Seite beteiligt war. Somit hat Aufbau Altenburg weiterhin zwei Punkte Vorsprung auf ihre Rivalen aus Erfurt, womit das Fazit zur bisherigen Saison äußerst positiv ausfällt. Die finale Entscheidung wird höchstwahrscheinlich zur Rückrunde in der heimischen Friesenhalle eben gegen diese Erfurter Mannschaft fallen. Es bleibt zu hoffen, dass sich sowohl Meierhof auf Seiten der Hauptstädter als auch Stein auf Altenburger Seite erholen und sich im zweiten Aufeinandertreffen beide Mannschaften in Bestbesetzung gegen über stehen. Bis dahin gilt es für die Altenburger aber nicht den Fokus zu verlieren und die folgenden Pflichtaufgaben professionell anzugehen. Eine davon folgt bereits nächste Woche gegen die Sportsfreunde aus Tabarz, welche schon im letzten Jahr überraschend einen Punktgewinn gegen Altenburg erzielen konnten. Vorsicht ist also geboten und die Unterstützung von zahlreichen Zuschauern gewünscht. Horst Voigt